Schweizer Patent: Recherchenbericht
Es ist möglich, einen international Recherchenbericht auf Basis eines Schweizerischen Patentes anzufordern. Die Recherche wird vom Europäischen Patentamt (EPA) durchgeführt.
Diese Recherche ist fakultativ, wird aber notwendig, falls der Schutz innerhalb Europas oder via PCT erweitert werden soll. Daher wird oft empfohlen, die Recherche früh zu beantragen, um eine Stellungnahme vom EPA zu erhalten, bevor Kosten für einen erweiterten geographischen Schutz anfallen. Zudem ist es möglich, den in Europa angemeldeten Text oder die internationale Patentanmeldung gemäss PCT anzupassen, um möglichen Einwänden so zu begegnen.
Das EPA versucht meistens, diesen Bericht innerhalb einer 9-monatigen Frist nach Anmeldedatum zu erstellen, falls die Anmeldung keine Priorität beansprucht. Der Recherchenbericht enthält eine Liste von Dokumenten, welche vom Prüfer als relevant für Beurteilung der Neuheit und erfinderischen Tätigkeit der Anmeldung erachtet werden. Die Dokumente werden dem Bericht beigelegt. Ein Buchstabe neben jedem Dokument gibt dessen Relevanz an. Die bedeutendsten Codes sind “X“ für ein Dokument, das individuell betrachtet die Neuheit oder die erfinderische Tätigkeit eines Anspruchs der Anmeldung in Frage stellt, und “Y“ für Dokumente, die in Kombination mit anderen Dokumenten die erfinderische Tätigkeit eines Anspruchs in Zweifel ziehen. Der Buchstabe “A“ bezeichnet diejenigen Dokumente, die als technischer Hintergrund zitiert werden.
Einziger Zweck des Recherchenberichts ist es, die Patentierbarkeit der beanspruchten Erfindung zu bestimmen. Es wird dabei nicht überprüft, ob die Erfindung frei ausgeübt werden kann, ohne irgendwelche existierende Patente zu verletzen. Ein älteres Patent, welches ausreichend breit formulierte Ansprüche enthält, so dass diese möglicherweise durch die Erfindung verletzt werden können, aber welches das neue Merkmal nicht direkt beschreibt, wird somit nicht unbedingt zitiert, obwohl der Anmelder offensichtlich sehr an der Existenz eines solchen Patents interessiert wäre.
Der Recherchenbericht gibt ebenfalls nicht an, ob die zitierten Patente noch in Kraft sind.